Die Rede vom Archiv schallt dieser Tage durch die Wissenschaften und Kulturlandschaft: so
omnipräsent, so unklar. Bezeichnet der Begriff des Archivs im klassischen Sinn einen konkreten Ort der Aufbewahrung mit assoziativen Verbindungen zu Zeit, Geschichte und Gedächtnis, gewinnt er zunehmend metaphorische Qualitäten und Doppeldeutigkeit. Nicht nur der Raum, in dem brüchiges Papier und Gegenstände jeglicher Couleur konserviert, gesammelt und katalogisiert werden, sondern diese Praktiken selbst bilden bereits das Archiv. Alles scheint bereits Archiv zu sein oder gerade im Begriff, ein solches zu werden.

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